Die Stadt Zürich boomt: Allein in Seebach werden bis 2035 40% mehr Menschen wohnen. Auch in und um Leutschenbach wachsen die Hochhäuser – nicht zur Freude aller. So will entgegen dem Wunsch der Grubenacker-BewohnerInnen die Stadt entlang der Thurgauerstrasse Hochhäuser für 2000 Menschen bauen. Die Bewohnerschaft hat sich in der IG Grubenacker zusammengeschlossen und möchte bei der Gestaltung der städtischen Siedlung Thurgauerstrasse West mitreden. Präsident Christian Häberli stellt im Rahmen des Quartierentwicklungsstammtisches die Ideen der IG Grubenacker vor – und zur Diskussion!
Das Grubenackerquartier am Rande Leutschenbachs wird sein Gesicht in den nächsten Jahren grundlegend ändern. Zu den heute etwa 500 EinwohnerInnen sollen in der städtischen Überbauung „Thurgauerstrasse West“ (im Modell blau) rund 2000 dazukommen; die Zugezogenen werden die neuen Gebäude und Hochhäuser besiedeln, die auf dem heutigen Schrebergartenareal gebaut werden sollen (im Modell rot umrahmt). Damit wird das Grubenackerquarter innert weniger Jahre von einer Vorstadt-Gartensiedlung zu einer Bebauung mit innerstädtischer Dichte.
Was heisst das für das Quartier? Was könnte das für die bauliche Entwicklung des bereits gebauten Quartierteils heissen? Wie können die jetzigen Quartierbewohnenden mitgestalten? Können sie nur zuschauen wie die bisherige Lebens- und Wohnqualität durch eine andere ersetzt wird?
Eine der zentralen Einwendungen der IG Grubenacker zu den Gestaltungsplänen „Thurgauerstrasse West“ ist die Forderung nach einer Planung, welche eine ausgewogene Entwicklung im ganzen Bereich zwischen Thurgauerstrasse, Schärenmoosstrasse, Bahnlinie und Eisfeldstrasse ermöglicht. Die ausgewogene Entwicklung konkretisiert die IG in der zweiten Forderung nach einer quartierverträglichen Überbauung. Das heisst Verzicht auf die geplanten Hochhäuser und eine massive Senkung der vorgesehenen Ausnützungsziffer. Dazu kommt als dritter Punkt die Forderung nach Freiräumen sowie dem Erhalt der bestehenden Baumbestände und Gebäude im Gestaltungsplangebiet.
Vor der Präsentation von Christian Häberli gibt uns Quartierbewohner und Biologe Hans-Pietro Eugster einen Input zum Thema Gesundheit, Glück und Dichte. Dabei wird fragmentarisch der Übersichtsartikel eines Chemikers und Umweltberaters präsentiert und kurz auf eine relevante Studie zum Thema eingegangen.
Mit den Forderungen nach einer übergeordneten Planung und dem Verzicht auf Hochhäuser sind die BewohnerInnen des bestehenden Quartierteils nicht allein. Vertreter von Wohnbaugenossenschaften äussern ebenfalls Einwände gegen die geplanten Hochhäuser. Zeit also, Ideen auszutauschen und gemeinsame Positionen auszuarbeiten.
Die Veranstaltung findet im Container statt, direkt neben der Haltestelle „Glattpark“ des 10er/11er/12er Trams